Die To-Do-Liste ist ellenlang und wichtige Deadlines rücken immer näher. Wir trinken einen Kaffee nach dem anderen. Trotzdem kommen wir einfach nicht richtig in den Arbeitsfluss. Alles um einen herum scheint irgendwie interessanter zu sein als unsere aktuelle Aufgabe und es fällt uns unglaublich schwer, uns zu konzentrieren. Schon winkt der Feierabend und noch immer sind wichtige Aufgaben unerledigt. Von einem schlechten Gewissen geplagt, arbeiten wir weiter und machen Überstunden. Zunehmend gestresster, fragen wir uns, ob der Job überhaupt noch das Richtige für uns ist.
Kommt dir das vielleicht bekannt vor?
Wenn auch etwas überspitzt dargestellt, ist dies aktuell die Realität für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Mangelnde Konzentration im Homeoffice ist ein gegenwärtiges Problem, welches laut Studien zu einer aktuell erhöhten Unzufriedenheit im Job beisteuert. Tatsächlich ist mangelnder Fokus bei der Arbeit jedoch eine Herausforderung, mit der Arbeitende nicht erst seit der Einführung von Homeoffice zu kämpfen haben. Tipps, um sich besser zu konzentrieren und Strategien mit welchen du deine Konzentration im Homeoffice über einen ganzen Arbeitstag aufrecht halten kannst, erfährst du jetzt.
Besser konzentrieren im Homeoffice: Das sind die Grundlagen
Wir alle wissen eigentlich, was es bedeutet, sich zu konzentrieren. Trotzdem an dieser Stelle nochmal eine kleine Definition: Was ist Konzentration eigentlich genau? Laut Wikipedia bedeutet Konzentration im psychologischen Kontext „die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe.“ Klingt gar nicht mal so kompliziert oder? Dennoch haben wir heute mehr denn je Schwierigkeiten damit. Woran das liegt, erfährst du gleich.
Nur wenn du in der Lage bist, dich bei der Arbeit regelmäßig über eine längere Zeit zu konzentrieren, kannst du wirklich produktiv und erfolgreich in deinem Job sein. Welche Faktoren deine Konzentration beeinflussen und wie du dieses Wissen anwenden kannst, um dich besser konzentrieren zu können, erfährst du jetzt.
Diese Faktoren beeinflussen deine Konzentration
Zunächst einmal eine gute Nachricht: Wie gut und ausdauernd du dich konzentrieren kannst, hängt zum Großteil nicht von genetischen Faktoren ab, sondern vielmehr von deinem Umfeld und den Rahmenbedingungen. In erster Linie wirken sich nämlich folgende drei Einflussfaktoren auf deine Konzentration aus:
- dein physischer Zustand
- dein emotionaler Zustand
- deine Umgebung
Nur wenn diese Rahmenbedingungen stimmen, kannst du deine volle Konzentration ausschöpfen. Natürlich gibt es auch ein paar Tricks und Techniken, mit denen sich die Konzentration steigern lässt. Zunächst müssen jedoch die Grundvoraussetzungen stimmen. Möchtest du jemand werden, der sich problemlos über eine lange Zeit konzentrieren kann, ist es bereits die halbe Miete, für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen. Dann braucht es lediglich noch etwas Motivation und Disziplin.
So schaffst du optimale Bedingungen für eine hohe Konzentrationsleistung
Bevor du später noch konkrete Strategien zur Steigerung deiner Konzentration erhältst, geht es zunächst einmal darum, optimale Voraussetzungen für hohe Konzentration zu schaffen. Dafür schauen wir uns noch einmal im Detail die drei Haupteinflussfaktoren auf deine Konzentration an.
1. Achte auf deinen physischen Zustand
Zu wenig Schlaf, mangelnde Hydrierung, die falsche Ernährung oder fehlende Bewegung: Das alles kann sich äußerst negativ auf deine Konzentration auswirken. Oft unterschätzen wir, wie sehr unser Geist von unserem körperlichen Zustand beeinflusst wird. Die beste Konzentrationstechnik hilft wenig, wenn du deinen Körper vernachlässigst und zum Beispiel ständig zu wenig schläfst, zu wenig trinkst, dich zu wenig bewegst oder dich schlecht ernährst.
Wenn es dir schwerfällt, dich zu konzentrieren, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass deinem Körper etwas fehlt. Für eine optimale Konzentrationsfähigkeit solltest du daher unbedingt auf folgende Dinge achten:
- ausreichend Schlaf
- genug Pausen
- regelmäßige Bewegung
- genug trinken
- die richtige Ernährung
- die richtige Atmung
- einen ergonomischen Arbeitsplatz
Die meisten Menschen bewegen sich während eines Arbeitstages leider viel zu wenig. Das führt oft zu Rückenschmerzen, was sich natürlich auch negativ auf die Konzentrationsleistung auswirkt. Ein ergonomischer Arbeitsplatz mit Stehschreibtisch kann hier etwas Abhilfe verschaffen. Fehlende Bewegung sorgt jedoch auch dafür, dass viel überschüssige Energie aufgestaut wird.
Wenn sich die Energie in deinem Körper staut, können auch deine Gedanken nicht frei fließen. Ein Spaziergang in der Natur oder eine kurze Fitnesseinheit im Büro können oft Wunder für deine Konzentrationsfähigkeit und deine Kreativität bewirken.
Ist dies gerade nicht möglich, kann es auch schon helfen, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen. Oft atmen wir, wenn wir uns konzentrieren viel zu kurz. Dadurch erhält unser Gehirn nicht ausreichend Sauerstoff. Wir sind schneller erschöpft und unsere Konzentrationsfähigkeit lässt nach.
2. Achte auf deinen emotionalen Zustand
Auch dein emotionaler Zustand hat großen Einfluss auf deine Konzentrationsleistung. Wenn dein Kopf voll mit allen möglichen Gedanken ist, steht dir nicht dein volles kognitives Potenzial für die eine Aufgabe zur Verfügung, welche du eigentlich gerade erledigen möchtest und du kannst dich nicht konzentrieren.
Oft merken wir gar nicht, wie viele Gedanken uns unterschwellig davon abzuhalten, unsere volle Konzentrationsleistung auszuschöpfen. Eine vergessene Waschmaschine, ein bevorstehendes unangenehmes Telefonat oder ein unaufgeräumter Schreibtisch können solche Störfaktoren sein. Häufig sind es unerledigte Aufgaben, welche in unserem Kopf herumschwirren und uns unterbewusst belasten.
Bewegung sorgt für einen klaren Kopf
Warum gehen eigentlich so viele Menschen joggen? Vielleicht, weil es gesund ist, man abnimmt, fitter wird und seine Ausdauer stärkt? Dies sind alles gute Gründe, um mit dem Laufen anzufangen. Wahrscheinlich würden jedoch deutlich weniger Menschen langfristig dabeibleiben, wenn es nicht auch eine direkte kurzfristige Befriedigung gäbe. Und zwar macht es den Kopf frei.
Natürlich hast du während der Arbeitszeit sicher meist nicht die Zeit, eine Runde joggen zu gehen. Eine kurze Sporteinheit im Büro aus ein paar Hampelmännern oder Liegestützen hat jedoch einen ähnlichen Effekt. In Zeiten von Homeoffice sollte dies besser denn je funktionieren.
Der Brain-Dumping
Eine weitere Strategie, um die Gedanken in deinem Kopf zu sortieren und optimale Bedingungen für eine tiefe Konzentration zu schaffen: Braindumping. Du nimmst dafür einfach ein leeres Blatt Papier und schreibst einfach alles auf, was dir gerade durch den Kopf geht. Es lohnt sich durchaus, sich dafür ein paar Minuten Zeit zu nehmen. Oft ist man überrascht, wie viele Dinge einem eigentlich gerade durch den Kopf schwirren. Nachdem du deine Gedanken aufs Papier gebracht hast, kannst du, wenn du möchtest, noch einen weiteren Schritt gehen und die Punkte auf deinem Zettel in einer To-do-Liste ordnen.
Der positive Effekt: Dein Gehirn wird wortwörtlich entleert und deine zahlreichen, im Kopf umherschwirrenden Gedanken, beanspruchen keine oder zumindest weniger deiner kognitiven Ressourcen. Hast du erstmal alle deine Gedanken aufs Papier gebracht und dir deine Probleme von der Seele geschrieben, wirst du feststellen, dass es dir leichter fallen wird, dich nun mit voller Konzentration auf deine aktuelle Aufgabe einzulassen.
Meditieren
Wenn auch noch immer von einigen als fragwürdige Esoterik Übung oder spirituell-religiöse Lehre abgetan, ist Meditation mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen und wird von vielen als Werkzeug zur Beseitigung des Gedankenchaos im Kopf hochgeschätzt. Bei der Meditation schaut man ganz einfach aus einer beobachtenden, nicht wertenden Position auf seine eigenen Gedanken. Indem man seine Achtsamkeit jedes Mal, wenn Gedanken aufkommen auf seinen Körper oder seine Atmung richtet, kommt der Geist zur Ruhe und man erhält mehr Klarheit im Kopf. Nimmst du dir vor einer Konzentrationsphase ein paar Minuten Zeit für diese Übung, schaffst du damit optimale Voraussetzungen für eine hohe Konzentration.
3. Arbeite in einer geeigneten Umgebung
Neben deinem physischen und emotionalen Zustand spielt natürlich auch dein Umfeld eine große Rolle, wenn es um deine Konzentrationsfähigkeit geht. Welche Umgebung optimal für eine hohe Konzentrationsleistung ist, ist jedoch sowhl vom Arbeitstyp, als auch von der Art der Tätigkeit abhängig. Manch einer kann sich in einem lauten Café bestens konzentrieren, alles um sich herum ausblenden und braucht den Trubel um sich herum, um richtig in den Arbeitsfluss zu kommen. Andere wiederum benötigen einen stillen abgeschotteten Raum und einen aufgeräumten Schreibtisch.
Tatsächlich ist es mittweile wissenschaftlich belegt, dass etwas Chaos unter gewissen Umständen die Kreativität fördern kann. Strukturierte Tätigkeiten, welche für die meisten einen Großteil der täglichen Arbeit ausmachen, profitieren jedoch eher von einem ordentlichen Umfeld. Auch hier gilt: Unordnung kann, genauso wie unerledigte Aufgaben Platz für kognitive Ressourcen einnehmen. Arbeitest du zum Beispiel an einem unaufgeräumten Schreibtisch, kann dies dazu führen, dass du nicht dein volles Konzentrationspotenzial entfalten kannst.
Richtig mit Ablenkungen umgehen
Bis jetzt ging es eher um indirekte Störfaktoren, welche unbewusst deine Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Ein noch größerer Faktor sind jedoch direkte Ablenkungen. Das Internet stellt mit den zahlreichen sozialen Medien und Nachrichtenportalen Ablenkungen bereit, denen man heute immer schwerer entkommen kann.
Das Smartphone spricht tief in uns verankerte Grundbedürfnisse wie soziale Bindungen, sozialer Druck oder die Angst, etwas zu verpassen an. Apps sorgen mit perfekt durchdesignten Benutzeroberflächen dafür, dass es beinahe unmöglich ist, der Verlockung, zum Smartphone zu greifen, zu widerstehen.
Ablenkungen können auch Arbeitskollegen oder Familienmitglieder sein, welche während einer Konzentrationsphase hineinplatzen und plötzlich deine Aufmerksamkeit einfordern. Eine laute Geräuschkulisse oder in Reichweite stehende Süßigkeiten sind ebenfalls nicht zu unterschätzende Ablenkung, welche dich in deiner Konzentration stören können.
Auch wenn viele der Ablenkungen scheinbar zunächst nicht viel Zeit einfordern und nicht weiter dramatisch erscheinen, ziehen sie einen Rattenschwanz hinter sich her. Laut der Wissenschaft dauert es bis zu 20 Minuten, um die optimale Konzentrationsleistung für eine Aufgabe zu erreichen.
Man spricht hier auch vom sogenannten Flow-Zustand, einem Zustand, in welchem man Raum und Zeit komplett vergisst und ganz in der aktuellen Tätigkeit aufgeht. In diesem Zustand erreichen wir die höchste Produktivität. Eine einzige schwerwiegende Unterbrechung kann dafür sorgen, dass du aus diesem Zustand hinausgerissen wirst. Dann dauert es wieder viele Minuten, um dich deiner Aufgabe wieder mit der gleichen Konzentration widmen zu können.
Während Konzentrationsphasen solltest du unbedingt:
- das Smartphone in einen anderen Raum legen
- jegliche Nachrichten und Popups auf dem Computer ausschalten
- anderen Menschen Bescheid sagen, dass du für eine Zeit nicht verfügbar bist
- in einer nicht zu ablenkenden Umgebung arbeiten
- möglicherweise Noise-Cancelling-Kopfhörer verwenden
Hinweis: Das Smartphone ist ein häufiger Grund für Ablenkungen. Erfahre jetzt unsere 10 Tricks, um weniger Zeit am Handy zu verbringen.
Positive Ablenkungen
Tatsächlich gibt es jedoch auch Ablenkungen, welche unsere Konzentration positiv beeinflussen können. Wie anfangs schon erwähnt: Manche Menschen brauchen das volle Café, um in den Arbeitsfluss zu kommen. Die meisten werden sich aber eingestehen müssen, dass dies für sie nicht der optimale Ort ist, um längerfristig produktiv arbeiten zu können.
Eine Ablenkung, von welcher Menschen jedoch erwiesenermaßen bei der Arbeit profitieren können, sind Pflanzen. Mittlerweile gibt es unzählige Studien, die belegen: Zimmerpflanzen können die Konzentrationsleistung und Produktivität positiv beeinflussen. Den Arbeitsplatz mit mehr Grün auszustatten, kann sich also durchaus lohnen, um langfristig bessere Bedingungen für deine Konzentrationsfähigkeit zu schaffen.
Neben Pflanzen gibt es noch einige weitere Ablenkungen, welche zu gering sind, um uns aus unserer Konzentration zu reißen und diese eher positiv beeinflussen können. Vielen Menschen hilft zum Beispiel Musik, um sich besser konzentrieren zu können. Besonders bestimmte klassische Musik kann erwiesenermaßen dazu beitragen, schneller in den Flow-Zustand zu kommen (Mozart-Effekt). Auch ein Fenster in der Nähe deines Arbeitsplatzes im Homeoffice wirkt sich laut Studien positiv auf deine Konzentration aus.
Zusammenfassung
Du hast nun eine Menge darüber gelernt, wie du die optimalen Bedingungen für eine hohe Konzentration im Homeoffice schaffen kannst. Hier nochmal eine kleine Zusammenfassung:
- Deine Konzentrationsleistung wird von drei Hauptfaktoren beeinflusst: Deinem physischen Zustand, deinem emotionalen Zustand und deinem direkten Umfeld.
- Um deine volle Konzentrationsleistung abzurufen solltest du auf genug Schlaf, eine ausreichende Hydrierung, die richtige Ernährung, regelmäßige Bewegung und sowie genug Pausen achten
- Bevor du dich konzentrierst, solltest du dich kurz besinnen und die Gedanken in deinem Kopf ordnen. Hierfür eignen sich Methoden, wie, eine kurze Sporteinheit, Braindumping oder Meditation
- Schaffe außerdem ein Umfeld, in welchem du dich gut konzentrieren kannst. Verbanne in Konzentrationsphasen jegliche Ablenkungen aus deiner direkten Umgebung. Zusätzlich kannst du dein Umfeld durch Pflanzen und die richtige Musik optimieren, um deine Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
Wie anfangs bereits erwähnt gibt es zusätzlich spezielle Techniken, wie zum Beispiel Pomodoro oder Deep Work, die dir dabei helfen, deine Konzentration lange aufrecht zu halten und effektiver im Homeoffice zu arbeiten.
Letzte Aktualisierung am 24.04.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API